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Wir sind absolut besorgt über die morgige Räumung (ab 7:00 h aber schon jetzt beginnend) des queer-feministischen sozio-kulturellen Zentrums in der Liebigstraße 34 in Berlin. Wir bitten Euch absolut um Eure Solidarität für ein 30 Jahre altes Kulturprojekt. Denn dem/der BeobachterIn wird schnell klar: hier geht es keinesfalls um die Sicherung der Rechte des Hauseigentümers, wie das Gericht entschieden hat und die ein interessierter Senat auch ganz ohne Polizei hätte hinbekommen können. Stattdessen wird das Haus, die Szene, der Kiez kriminalisiert.

Hier geht es um pure Gewalt. Es geht um Abrechnung, Verdrängung, Durchsetzung, Auslöschung. Ein Glied nach dem anderen wird in Berlin aus der Kette der alternativen Kulturszene gerissen. Um den Investoren Platz zu schaffen.

Hier geht es um einen 3 – 5 Millionen € teuren Einsatz der Staatsgewalt, mit allem was sie aufbieten kann.

Mitten im Corona-Hotspot Friedrichshain werden an die 5.000 (2.500 + 19 Hundertschaften) PolizistInnen eingesetzt, Panzer, 4 Wasserwerfer, Hubschrauber. Mit viel Wut auf die Szene. Angesichts der Tatsache, dass rechtsextreme Netzwerke in den Polizeibehörden der BRD bekannt geworden sind, die sogar mit Mord drohen, des vor Ort spürbaren Hasses der Polizei, angesichts des juristischen und finanziellen Engagements für den Eigentümer und künftigen Investors,  angesichts der finanziellen Belastung der Allgemeinheit nur um 1 Haus zu räumen, angesichts der Corona-Gefährdung eines weiteren Hotspots, ist der Durchsetzungsbefehl des Gerichts unverantwortlich.

Und besonders angesichts des Bildes, dass 40 Frauen und Queers von ca. 5.000 PolizistInnen angegriffen, überwältigt und geräumt werden, kann frau ein Gefühl des Ekels nicht vermeiden.

Die Fläche ist bereits gesperrt, Kirchenglocken klingen zum Geräusch des kreisenden Hubschraubers. Die Nachbarschaft hält den Atem an. Alles sieht der Gewalt mehr oder minder ungeschützt entgegen. Das hier ist Krieg gegen die alternative Szene. Gegen Sozio-Kultur. Gegen Autonome Lebensformen und Wohngebiete für schlechter verdienende  MIetrInnen in der Innenstadt.

Was die einen beim Klimaschutz noch nicht begreifen wollen, übersehen die anderen in der Stadtentwicklung. Und während noch die westlichen Fehler in der Wendezeit bejammert werden, wird das nächste Ding der Wende, die Hausbesetzerszene in Berlin, Kunstobjekt, Anziehungspunkt für junge Leute aus der ganzen Welt,  als nächster Fehler  dem Erdboden gleich gemacht.

Kultur wird mit Gewalt ausradiert, Eigentumsrechte von Investoren, unverhältnismäßig zum Rest der Bevölkerung, durchgesetzt.

Das Gefühl hier ist Gewalt. Ausgeliefertsein.

Der junge Polizist sagt: „Morgen ist hier Schluss.“ Und fragt mich ob ich schon alle Arten von Gewalt wie Feuerlöscher, Pfefferspray, Handgranaten im Gesicht gehabt habe. „Nein.“ Und er? Wahrscheinlich auch nicht. Nicht hier in der Liebig. Er wiederholt nur, was er gelernt hat.

Der andere Polizist ermahnt auf den Bürgersteig zu gehen. Ein junger Mann läuft weiter auf der Straße. 5 Polizisten rennen ihm hinterher. Lassen auf Zurufe der Passanten dann aber doch ab von ihm. So klein könnte der Anlass sein. Ohne Passanten.

Deutschland im Herbst 2020. Räuber und Gendarm. Kriminalisierung friedlicher linker HausbewohnerInnen. 40 Frauen und Queers brauchen gerade das gerade nicht.

Eine Stadt, die ein solches Problem friedlich löst, könnte stolz auf sich sein. Eine Stadt, die die Auslöschung des Wende-Erbes und Kunstobjekts „Besetzte Häuser Berlin“ vorantreibt, hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden und setzt ein Mahnmal der Gewalt. Aus Steuergeldern. Von einem Rot-Rot-Grünen Senat beschlossen.

Chronik:

Liebigstr. 34

Liebigstr. 34, Friedrichshain, Berlin

Besetzt 1990

Nutzung Kulturprojekt

Die Liebig 34 ist ein Anarcha-Feminist, Queer, FLT - Haus.

Sie ist eines von wenigen hausprojekten, die ausschließlich von feminist_innen bewohnt werden, mit verschiedenen ideen und hintergründen und ein Kollektiv ohne Cis-männer.

Im Moment leben dort ca. 35 Menschen.

Im Erdgeschoss befindet sich das „X-Beliebig“, sowie der Infoladen „Daneben“ (Free-Internet, Archiv, aktuelle Zeitschriften, Revolutionsbedarf, Mo-Fr 18:00-20:00, Plenum  jeweils am 1. Montag im Monat um 20:00)

https://www.tagesspiegel.de/berlin/linke-szene-kuendigte-heftigen-widerstand-an-berliner-gericht-lehnt-aussetzung-der-liebig-34-raeumung-ab/26255982.html

http://liebig34.blogsport.de
http://xb.blogsport.de/

Spendenkonto: 

Kloster 9 e.V.

Rheingauer Volksbank

IBAN: DE95 5109 1500 0000 1015 40

BIC: GENODE51RGG

see you 

2. - 4.08.2024

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